Katzen würden Mäuse kaufen *

 

Die ideale Nahrung für eine Katze ist die Maus.

Diese Feststellung mag vielleicht etwas einfach und belanglos klingen; ist sie aber durchaus nicht. Die wichtigste Erkenntnis, die jeder Katzenbesitzer daraus ableiten sollte, ist die Tatsache, dass Katzen reine Fleischfresser sind.

Am artgerechtesten wäre also eine reine Rohfütterung ganzer Tiere, einschließlich vorverdautem Mageninhalts, Knochen, Sehnen etc..
Diese Rohfütterung mit Supplementen nennt sich BARFen (Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung), ist jedoch für den durchschnittlichen Katzenhalter leider schwierig zu realisieren, da sie eine genaue Kenntnis der Materie erfordert.

Die meisten Katzenhalter sind also auf die Verfütterung von Fertignahrung angewiesen.

Schaut man sich jedoch mal eine Dose Katzenfutter einer x-beliebigen Firma an, ist man sehr erstaunt, darin so ziemlich alles zu finden – nur fast kein Fleisch!

Auch wenn die Katze in der Natur die ganze Maus frisst, ist das Verhältnis der einzelnen tierischen Bestandteile in der Dose (oder im Trockenfutter) nicht ausgeglichen und die Qualität des verwendeten Fleisches nicht sehr hoch, weil das für den Hersteller viel zu teuer wäre.

Normalerweise würde eine handelsübliches Industriefutter verschmähen,  aber die zugesetzten Fette (Abfallfette, z.B. altes Bratfett), die Geschmacks- und Konservierungsstoffe und der zugesetzte Zucker überzeugen die sonst doch eher sehr wählerische Katze.

Geruch und Geschmack hängen miteinander zusammen. Da uns unsere Katzen im Riechen überlegen sind, denkt man dass sie uns auch im Geschmacksinn voraus sind. Allerdings haben Katzen nur 500 Geschmacksrezeptoren, der Mensch jedoch satte 9000.

Da ihnen die dafür verantwortlichen Geschmacksrezeptoren fehlen, können Katzen nicht süß schmecken.
Dafür sind sie in der Lage die Wasserqualität zu erschmecken. Und noch ein interessanter Fakt: Katzen mögen keine Bitterstoffe.

Fazit: da sich Katzen bei der Futterwahl mehr auf ihren Geruchs- als ihren Geschmackssinn verlassen, ist es oft sehr schwer das optimale Futter für die mitunter sehr wählerischen Samtpfoten zu finden. 

Sind in dem handelsüblichen Industriefutter dann auch noch „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ und „Getreide“ enthalten wird es kritisch!
Darin enthalten sind unter anderem zerstoßene Erdnussschalen, Getreideabfälle aller Art und vor allem viel Soja, denn das ist schön billig.
Diese Inhaltsstoffe sind völlig widernatürlich, denn, anders als Hunde, benötigen Katzen zur Deckung ihres Energiebedarfs keine Kohlenhydrate, sondern Eiweiße (Proteine).

Ihr Darm ist viel zu kurz, um die langkettigen Kohlenhydrate vollständig aufzuschließen.
Das große Problem bei der Sache ist folglich, dass Katzen diese sowie alle pflanzlichen Eiweiße, z.B. aus Soja, nicht komplett verdauen können!!
Dies gilt ebenso für fast alle Gemüsesorten, von denen lediglich Karotten (nicht roh!) für die Katze verdaulich sind.
Deshalb sollte der Kohlenhydrategehalt (Getreideprodukte) so niedrig wie möglich und die verwendeten Getreidesorten so hochverdaulich wie möglich sein (z.B. Reis).

Wird dem Körper der Katze pflanzliches Material zugeführt, muss es dieser als „Sondermüll“ verarbeiten, wobei lebenswichtige Organe wie Niere und Leber übermäßig strapaziert werden und somit ziemlich früh ausgemergelt sind.
So stirbt dann auch jede 2. Katze an Nierenversagen, und solche Organschäden entstehen sehr häufig durch Ernährungsfehler!

Ein hoher Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen begünstigt außerdem die Bildung von Harnsteinen, weil er dafür sorgt, dass der Harn basisch wird.
Fleisch wiederum macht den Harn sauer und verhindert so die Bildung von Harnsteinen.
Dies gilt nicht für ältere Katzen und Katzenwelpen, die von Natur aus einen sehr sauren Harn haben.

Zum Schluss findet man noch eine besondere Überraschung in der Dose: Zucker!
Dieser schädigt nachweislich den Organismus der Katze und verursacht Zahn- und manchmal auch Bauspeicheldrüsen-probleme.

Zudem fördert er die überproportionale Vermehrung von Pilzen im Darm, was dazu führt, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht kommt, der Organismus belastet wird und außerdem fortan ein Großteil des der Katze zugeführten Futters der „Ernährung“ der Pilze zugute kommt, und nicht Ihrer Katze.

Was also genau sollte artgerechtes Katzenfutter beinhalten?

Durch die Hochwertigkeit der Inhaltsstoffe in artgerechtem und bedarfsdekendem Katzenfutter gibt es keine Niere und Leber belastenden pflanzlichen Abfallprodukte.

Außerdem läuft Ihre Katze weniger Gefahr, an Erkrankungen der Harnwege zu erkranken, weil weniger Flüssigkeit mit dem Kot über den Darm und somit mehr Flüssigkeit durch die Harnröhre ausgeschieden wird, die dabei „gespült“ wird und somit der Bildung von Harnsteinen vorgebeugt werden kann.

Dies gilt für die Ernährung mit hochwertigem Nassfutter genauso wie für die Ernährung mit hochwertigem Trockenfutter.
Trockenfutter hat zwar den großen Vorteil, dass es hygienischer ist und den Kaumuskeln gut tut.
Aber das sind schon die einzigen Vorteile, denn Trockenfutter enthält viel zu viel Getreide!

Dass dies eine widernatürliche Form der Ernährung darstellt, wurde oben bereits näher erläutert.
Zudem fehlt im Trockenfutter die für Katzen als ursprüngliche Wüstentiere so wichtige Flüssigkeit, von der sie ohnehin zu wenig aufnehmen, denn meist trinken sie nicht ausreichend Wasser. 

Die erste Wahl ist also immer: NASSFUTTER !

 

* Grimm, H.-U. (2016) Katzen würden Mäuse kaufen: Wie die Futterindustrie unsere Tiere krank macht. Knaur TB  ISBN ‎978-3426787687