Wie sieht eine gute Pferdefütterung aus?

Die Natur des Pferdes gibt den Weg ganz klar vor. Wer wissen möchte, was gute Pferdefütterung ist, muss sich nur die Natur zum Vorbild nehmen. Im Grunde ist unser heutiges domestiziertes Pferd immer noch das Wildpferd von einst. Auch was die Verdauungsphysiologie betrifft. Was ein Wildpferd frisst und wie es frisst, ist artgerecht – für genau dieses Futter und diese Art der Nahrungsaufnahme wurde der Pferdekörper konzipiert und darauf hat es sich spezialisiert.

Die Wildpferdenahrung besteht zu einem großen Teil aus Gräsern, die sehr reich sind an Rohfaser (Zellulose), aber sehr arm an Energie (Protein, Fruktan etc). Zusätzlich nimmt das Pferd einen kleineren Anteil an Kräutern auf: Blätter, Wurzeln, Blüten, Stängel, Samen und Rinden. Die Futteraufnahme passiert nahezu ständig, während langsamer Fortbewegung und mit gesenktem Kopf. Das heißt, nach der Blüte geschnittenes Heu von energiearmen, rohfaserreichen Gräsern (keine Kuhweiden) entweder zur freien Verfügung (24 Stunden am Tag) oder mit Futterpausen von maximal 4 Stunden.

Dazu ein wechselndes Angebot an Kräutern passend zur Jahreszeit und zum Individuum. Und je nach Bodenbeschaffenheit und Nährstoffen in den Grundfuttermitteln eventuell auch noch ein sehr hochwertiges Mineralfutter.

Mineralfuttermittel müssen aus hochwertigen Quellen kommen und gut bioverfügbar sein. Beispiel Magnesium: Es gibt das billige Magnesiumoxid, das nicht sonderlich gut bioverfügbar ist und es gibt Magnesiumcitrat, das deutlich besser ist aber eben auch viel teurer. Insofern muss man in diesem Fall tatsächlich sagen: Nicht jedes teure Mineralfutter muss gut sein, aber ein günstiges kann gar keine sehr hohe Qualität haben. Leider. Noch ein Hinweis: Algen sind natürlich auch eine Alternative zu Mineralfutter, zumindest wenn keine Mangelerscheinungen vorhanden sind.

Es ist sinnvoll dem Rhythmus der Natur auch mit Kräutern zu folgen, also zum Beispiel im Frühjahr und im Sommer zur Fellwechselzeit eine Entgiftungs- und Stoffwechselkur zu machen, im Spätherbst dann eventuell eine Kur zur Stärkung des Immunsystems und ab und an auch eine Darmsanierung.